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Die Halenseekurve nahe Westkreuz




Mit dem Bau der Stadtbahn im Jahr 1882 wurde die sog. Halenseekurve miteröffnet. Sie sollten es ermöglichen, dass Bahnen vom Stadtbahnhof Charlottenburg kommend in Richtung Halensee auf die Ringbahn abzweigen konnten. Der Bahnhof Halensee erhielt bei seinem Bau 1884 auch zwei Bahnsteige (einen für die Ringbahn nach Westkreuz und einen für die Halenseekurve nach Charlottenburg).
Am 6. November 1928 wurde die sog. Halenseekurve (Charlottenburg > Halensee) dann auch elektrifiziert.

Nach kriegsbedingten Beschädigungen konnte im Sommer 1946 die Halenseekurve wiedereröffnet werden und wurde fortan von der Zuggruppe D (Schöneweide > Südring > Halensee > Charlottenburg > Stadtbahn > Grünau) befahren, die somit den sog. "Kleinen Ring" bildete. Aber bereits im Herbst 1946 wurde der Fahrgastverkehr auf der Halenseekurve bis zum Winter 1958 wieder eingestellt. Von 1959 bis zum Mauerbau 1961 verkehrte dann die Zuggruppe G von Mahlsdorf über die Stadtbahn kommend auf dem Südring bis nach Grünau.

Mit dem Mauerbau verkürzte man diese Zuggruppe auf dem Abschnitt Bahnhof Zoo <> Köllnische Heide . Diese neue Zuggruppe G verkehrte bis zum 1. August 1976 (1966 zeitweilig nur bis Hermannstr., im Jahr 1976 in der Hauptverkehrszeit sogar bis nach Friedrichstr.). Von August 1976 bis Januar 1979 ruhte auf der Halenseekurve wieder jeglicher Fahrgastverkehr. In den Jahren 1979/1980 verkehrte bis zum Zweiten Reichsbahnerstreik, der die Stilllegung der Ringbahn bewirkte, die Zuggruppe C vom Bahnhof Zoo zur Sonnenallee über die Halenseekurve.

Seit dem 11. Juli 1980 wurde die Halenseekurve nicht mehr als reguläre S-Bahnstrecke verwendet. Bis zum Jahr 1985 nutzte man die Kurve nur noch für Überführungsfahrten von der Betriebswerkstatt Wannsee zur "Teststrecke", die sich damals an der ehemaligen Betriebswerkstatt Papestraße befand [1]. Als in den Jahren 1989 - 1993 die Ringbahn wiederhergestellt und 1993 wiedereröffnet wurde, stelle man die Halenseekurve 1990 nur eingleisig wieder her, was einen höher getakteten regulären S-Bahnverkehr unmöglich machte. Lediglich im Jahr 2000 gab es werktags je drei Fahrten der S-Bahn-Linie 4 von Schönhauser Allee nach Charlottenburg über die Halenseekurve im nachmittäglichen Berufsverkehr. Und im Jahr 2002 als Zuggruppe AII zum Bahnhof Hermannstraße (und weiter nach Gesundbrunnen) in den frühen Morgenstunden und zurück in den Abendstunden (zum Ende der Hauptverkehrszeit). Ansonsten wird die Halenseekurve nur noch für Überführungfahrten und für die Fahrten der "Panorama-S-Bahn" zwischen Stadt- und Ringbahn genutzt.
Zur Loveparade 2001 wurde die S-Bahn-Linie 45 mit der S-Bahn-Linie 5 durchgeführt, so dass - wie in den 50er Jahren die Zuggruppe G - eine komplette Linie von Mahlsdorf über die Stadtbahn und den Südring nach Flughafen Schönefeld bestand. Zur Loveparade 2002 wurde sogar S-Bahn-Linie 45 so eingerichtet, dass sie vom Flughafen Schönefeld kommend über den Südring und ab Halensee die Halenseekurve nutzend in Charlottenburg endetete und dort zur S9 wurde. Allerdings ist die Halenseekurve durch ihre Eingleisigkeit problemlos (d.h. ohne zu kehren) nur noch in der Richtung Halensee > Charlottenburg nutzbar.

Gibt es Störungen bei der Stadtbahn, so wird z.B. die S-Bahn-Linie 9 von Charlottenburg über Halensee und über den Südring zum Flughafen Schönefeld umgeleitet. Als es am Bahnhof Ostkreuz Bauarbeiten gab, verkehrte diese umgeleitete S-Bahn-Linie 9 sogar regulär. Seit 2002 gibt es keine fahrgastbesetzten Fahrten auf der Halenseekurve mehr.  Mit dem Umbau der Strecke Charlottenburg <> Westkreuz soll die Einfädelung der Halenseekurve so konzipiert werden, dass sie wieder in beide Richtungen ohne Kehren befahrbar ist. Seit Mai 2006 gibt es dann wieder einige wenige planmäßige Fahrten über die Halenseekurve, die meisten enden im Bahnhof Charlottenburg.


Kursbuch, 1961:

Entfernung Betriebsstelle Fahrzeit
(in Min)
Aufenthalt
(in Min)
Höchst-geschwindigkeit
0 Bln-Halensee ab 0 0  40 
1,60 Bln-Charlottenburg an 3,00 0
1,60   3,00 0  

Historische Kursbücher
der Dt. Reichsbahn, mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Bahn AG


» Auszug aus dem Kursbuch, 1979


Im rechten Bildrand zweigt die Halenseekurve von der Ringbahn hinter Halensee in Richtung Charlottenburg ab, April 2004.
Foto: Hagen Lencer - mit freundlicher Genehmigung



Die gleiche Szenerie vor dem Umbau in den späten 80er Jahren,
Foto: Jörn Hasselmann



Auf Grund von Messfahrten bei Westend wurde im Februar 2001 die S4 über die Halenseekurve nach Charlottenburg umgeleitet.
Foto: Holger Grunow - mit freundlicher Genehmigung



Ebenso. Foto: Holger Grunow - mit freundlicher Genehmigung



Ebenso. Foto: Holger Grunow - mit freundlicher Genehmigung


Das Gleis der Halenseekurve unterquert die Fernbahn (aufgenommen von der Brücke der ehem. Nordringkurve), Foto 2006



Die Unterführung des nördlichen Gleises der Halenseekurve unter der Stadtbahn hindurch wurde kürzlich zugeschüttet und bepflanzt, Foto 2006


ebenso rechterhand zu sehen. Links daneben unterquert ein Fußgängertunnel die Stadtbahn, Foto 2006

Neuer Verkehrsknoten Westkreuz

Das Westkreuz sollte zukünftig nicht nur als "Kreuz", sondern wieder Übergangsknoten zwischen Stadt- und Ringbahn (ähnlich dem Ostkreuz) werden. Dazu habe ich folgende Linienvorschläge:

S4 (S41/S42) = Vollring (Gesundbrunnen <> Gesundbrunnen)

S5 = Spandau > Westkreuz > Stadtbahn > Strausberg Nord

S6 = Zoologischer Garten > Halenseekurve > Südring > Spindlersfeld


S7 = Potsdam > Ahrensfelde und S75 Westkreuz > Wartenberg wie gehabt.

S8 = Birkenwerder > Grünau > Königs-Wusterhausen

S9 = Falkensee > Spandau > Westkreuz > Stadtbahn > Flughf. Schönefeld


Special: Tote Bahnsteige, was war hier geplant


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