Straßenbahn (Villamos)

 

 


Straßenbahnlinie 19 (Foto: Ákos Endre Varga)

Die erste Pferdestraßenbahn in Pest - damals noch eine selbststaendige Stadt - startete im Jahre 1866 zwischen Kálvin tér und Újpest, wo jetzt die U-Bahnlinie M3 faehrt. Das besagt gleich auch, dass sich die wichtigsten Vekehrsrouten seit fast 140 Jahren nicht viel aenderten. Die elektrische Straßenbahn (wir nennen sie immer noch "die Elektrische" - "villamos") kam 1887 als eine Probebahn von Werner von Siemens zwischen Westbahnhof (Nyugati pályaudvar) und Király utca, auf der damals noch neuen Grosser Ringstraße (Nagykörút, "Grand Boulevard"). Das ist das, was wir heute als ein Teil der meistbelasteten Ringlinien 4 und 6 kennen. Ursprünglich war die Probebahn meterspurig, aber 1889 starteten schon die normalspurigen Linien zwischen Egyetem tér und Orczy tér (was von deutschen Zeitschriften als "erste innenstaedtische elektrische Straßenbahnlinie von Europa" gefeiert wurde), und Kettenbrücke (Lánchíd) und Városliget.Die Pferdetramgesellschaft "BKVT" (die sich aus der Vereinigung der Pester (PKVT) und der Budaer (BKVT) Betrieben bildete) begann ihre Linien zu elektrifizieren, und bis 1898 verschwanden Pferdestraßenbahnen von den Straßen Budapests (abgesehen von der Bahn auf der Margareteninsel (Margit-sziget), die als eine Sonderheit bis 1928 erhalten blieb). Ihr Konkurrent war die Gesellschaft "BVVV", die 1889 als "BVV" teilweise von Siemens gegründet wurde, und diese Firmen führten einen manchmal sehr erbitterten Kampf mit Parallellinien (Wettbewerbslinien), Ringen um umsteigenden Fahrgaeste, und so weiter. Das aenderte sich nach dem ersten Weltkrieg. Die Österreich-Ungarische Monarchie war zu Ende, es herrschten Armut und Elend, und das hatte eine Auswirkung auch auf die Straßenbahn. 1923 formte die Stadt das Gemeinschaftsunternehmen "BSzKRt" (kurz nur "Beszkár'" genannt) aus den zahlreichen kleinen Verkehrsunternehmen. Wettbewerbslinien verschwanden, Wagenbestand und Technik wurde vereinheitlicht, die Unterleitung abgeschafft, und bis zum Ende des Jahrzehntes erreichte das Straßenbahnnetz eine Grösse von mehr als 500 Kilometer - ohne die Vorortbahnen, die damals noch viel dichter mit der Straßenbahn zusammenhingen.
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Bilder

Straßenbahn-Erinnerungen aus der Kindheit
Straßenbahn-Ansichten aus Budapest, 2004
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Text: Ákos Endre Varga