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S-Bahn Rostock Die Geschichte der S-Bahn Rostock beginnt im Jahre 1974 mit der Inbetriebnahme eines Vorortverkehrs in engen Taktabständen zwischen dem Rostocker Hauptbahnhof, dem im Aufbau befindlichen Neubaugebiet Lütten Klein und dem Badeort Warnemünde. Zwischen Lütten Klein und Warnemünde wurde die neue S-Bahn-Strecke tlws. neutrassiert. Damals war die S-Bahn-Strecke noch nicht elektrifiziert. Eine zweite innerstädtische Personenverkehrsverbindung zum Seehafen wurde ab 1959 als Provisorium eingerichtet. Die Trasse zum Seehafen hatte aber vor allem für den Güterverkehr der DDR eine zentrale Bedeutung. Erst zehn Jahre später wurde dann der spätere Bahnhof Seehafen Nord als neuer Endpunkt eröffnet und ersetzte den provisorischen Haltepunkt am Überseehafen. Es folgte der Einsatz von Doppelstock-Wendezügen auf den Strecken zwischen Warnemünde, Rostock Hauptbahnhof und dem Seehafen. Im Jahre 1985 bekamen die Strecken nach Warnemünde und zum Seehafen dann eine Oberleitung. Die Bahnverbindung zwischen Hauptbahnhof und dem Seehafen, auf den die meisten S-Bahn- Züge aus Warnemünde kommend (als "Vorortbahn" bezeichnet) durchfuhren, wurde erst 1987 in den S-Bahntarif einbezogen und 1988 offiziell zur S-Bahnstrecke „erhoben“. Folgende Bahnhöfe gab es auf der Strecke zwischen dem Hauptbahnhof und dem Seehafen:
Ehem. Linie S3 Unterwegs auf der stillgelegten S-Bahnstrecke S3 zum Seehafen Im Dezember 2012 erfolgte dann die Einstellung des S-Bahn-Verkehrs (Linie S3) zum Seehafen. Es wurde einige Jahre zuvor in der Stadtverwaltung noch darüber diskutiert, ob man die am Bahnhof Seehafen endenden Züge auf einem vorhandenen, nicht-elektrifizierten Hafenbahngleis bis zum Fährterminal, an dem die Schiffe nach Gedser und Trelleborg ablegen, verlängern und damit für mehr Fahrgäste attraktiv machen sollte. Deshalb wurde ab 2003 die Linie S3 mit Dieseltriebwagen bedient. Diese Verlängerungs-Idee wurde dann aber nie umgesetzt. Der Betrieb mit Dieseltriebwagen wurde trotzdem bis 2012 fortgeführt, obwohl die Triebwagen nie nicht-elektrifizierte Streckenabschnitte befuhren. An der S3 lagen die Neubaugebiete Dierkow und Toitenwinkel. Doch zur Arbeit in den Werften oder im Fischkombinat fuhr schon lange niemand mehr, der Hafen war außerdem besser mit direkten Buslinien zu erreichen. Die Bahnhöfe der S-Bahn lagen außerdem so weit ab "vom Schuss”, dass die Nutzung der durch die Wohngebiete verkehrenden Straßenbahnen und Bussen in Richtung Innenstadt vielen Fahrgästen als attraktiver erschien. Heute, zwei Jahre später, ist vom ehemaligen S-Bahnbetrieb noch recht viel übrig geblieben: Die Signale leuchten noch und auch die Oberleitung ist auch noch komplett vorhanden - ein Zeichen, dass sie wohl auch noch unter Strom steht, Kabeldiebe hätten sie vermutlich sonst längst abgebaut. Auch die Bahnhofsmöblierung gibt es noch. Allerdings sind die Zugänge zu den Bahnhöfen Hinrichsdorfer Straße und Toitenwinkel vermüllt und zugewuchert. Kaum ein Ortsfremder würde vermuten, dass hier mal Fahrgäste zugestiegen sind. Der Endbahnhof Seehafen Nord liegt auch so weit ab vom Hafen, dass auch hier eine Reaktivierung wenig sinnvoll erscheint. Eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 von der Hafenallee zum Fährterminal wäre allerdings schon eine überprüfenswerte Alternative zur Wiederinbetriebnahme der S-Bahn. Seit letztem Wochenende hat der Rostocker Seehafen aber zumindest Fernverkehrsanschluss: Der IC-Bus der Deutschen Bahn zwischen Kopenhagen und Berlin hält hier - wenn auch zu recht fahrgastunfreundlichen Uhrzeiten. Fotos S-Bahnhof Hinrichsdorfer Straße, Dezember 2014 S-Bahnhof Toitenwinkel Dezember 2014 S-Bahnhof Seehafen Nord Dezember 2014 |
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